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Feuerstein, Farne, Fotos - Wandern auf Rügen

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Die Wanderroute aus der Komoot-App. (unbezahlte Werbung)

Aufbruch

 

Ein frühsommerlicher Tag im Mai. Die Luft ist warm, die Sonne malt sanfte Lichtspiele auf den Waldboden. Von Lietzow aus beginnt unsere Wanderung – noch ohne klare Erwartungen, nur mit der Freude an der Bewegung und der Neugier auf das, was vor uns liegt.

 

Kaum lassen wir den Bahnhof hinter uns, wird der Weg beeindruckend schön. Dichter Wald wechselt sich mit offenen Lichtungen ab, das Rauschen der Blätter begleitet uns. Überraschend hügelig ist es in dieser Gegend – auf und ab führt der Weg, mal parallel zur Bahnstrecke, dann geht es wieder hinauf über sich windende Pfade in Richtung der Feuersteinfelder.

 

Ein flüchtiger Moment

 

Dann, plötzlich: eine Bewegung im Gras. Neugierig und vorsichtig schauen wir, ob sich eventuell ein Tier beobachten lässt. Erst ist nichts zu sehen - plötzlich sehen wir einen dicken, schwarzen Schlangenkörper im Gras liegen. Eine Höllenotter (wie sich eine Googlesuche später herausstellen sollte) schießt hervor, schlängelt sich über den Weg, elegant, flink und geschmeidig, bevor sie im Dickicht verschwindet. Ein seltener Anblick – und doch bleibt die Kamera in der Tasche. Manchmal ist ein Moment zu flüchtig, zu kostbar, um ihn einzufangen. Er gehört ganz dem Augenblick.

 

Die Weite der Feuersteinfelder

 

Als wir die Feuersteinfelder bei Prora erreichen, eröffnet sich eine einzigartige Landschaft. Eine weite, fast unwirkliche Fläche aus zahllosen weißen und grauen Steinen, geformt durch Jahrtausende der Naturgewalten. Die Dimensionen sind größer als erwartet – der Blick verliert sich in einer kargen, aber faszinierenden Weite.

 

Jeder Schritt über das Gelände erzählt von der Vergangenheit. Hier lagerten einst gewaltige Gletscher, hinterließen ein steinernes Erbe. Heute wirkt der Ort zeitlos – still und doch voller Geschichten.

 

 

Der Ruf der Seeadler

 

 

Der Rückweg liegt nun vor uns. Zeit also für eine kleine Stärkung, denn gute sechs bis sieben Kilometer sind noch auf der Uhr. Der Weg führt uns durch stille Wälder, das Licht beginnt sanfter zu werden. Dann ein unverwechselbarer Klang: das ferne Rufen von Seeadlern. Hoch oben ziehen sie majestätisch ihre Kreise, ihre Silhouetten scharf gezeichnet gegen den Himmel. Ein letzter, wenn nicht der eigentliche Höhepunkt dieser Wanderung – ein Moment von Ehrfurcht und Dankbarkeit. Dankbar dafür, so eine Begegnung erleben zu dürfen. Dankbar dafür, in dieser Gegend leben zu dürfen.

 

Strukturen als fotografische Faszination

 

Ohne festen Plan bin ich losgezogen, doch beim Betrachten meiner Aufnahmen fällt mir ein Muster auf: Strukturen. Die rauen Kanten der Feuersteine, das Wechselspiel aus Licht und Schatten auf dem Farn, die Muster in der Rinde der Bäume – ohne bewusst danach zu suchen, hat mich die Ästhetik der Formen geleitet. Manchmal findet nicht der Fotograf das Motiv, sondern das Motiv den Fotografen. Wenn ich dir also mein fotografisches Learning von dieser Wanderung zusammenfassen darf: NImm dir nicht zuviel vor, sondern lass dich von den Motiven überraschen. Wirf gern einen Blick auf einige der Fotos, die auf dieser Wanderung entstanden:

 

 

Diese Wanderung war mehr als eine Strecke auf der Karte. Sie war eine kleine Reise durch eine einzigartige Landschaft, durch Zeit und Geschichte. Und vor allem war sie ganz sicher nicht die letzte rund um die Feuersteinfelder.

 

Bis zum nächsten Mal und bis dahin eine schöne Zeit!

 

Felix

 

 

HEIMATLICHT:MV

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